„Feste musikalische Größe“

Die Jugendblaskapelle der Gemeinde Reichertshausen hat ihr 20-jähriges Bestehen mit einem großen Gartenfest gebührend gefeiert.

Von Anton Lönner

Reichertshausen (PK) Bei hochsommerlichen Temperaturen hat die Jugendblaskapelle der Gemeinde Reichertshausen ihr 20-jährige Bestehen gefeiert.

Innerhalb weniger Wochen war es in der Gemeinde das zweite Jubiläum einer Blaskapelle: Im April feierte die Musikkapelle Steinkirchen ihr 30-jähriges Gründungsfest. Im Landkreis gibt es übrigens nur in zwei Gemeinden zwei Musikkapellen: in Reichertshausen und Reichertshofen.

Das Jubiläum wurde im Rahmen eines Gartenfestes mit den örtlichen Vereinen gefeiert. Begonnen haben die Feierlichkeiten am Vormittag mit einem Gottesdienst, den Pfarrer Georg Martin zelebrierte. Ein idyllisches Bild bot sich den Kirchenbesuchern: Hinter dem Freialtar waren die Mitglieder der Jubiläumskapelle unter der Leitung von Anja Neubert aufgestellt, die die Feier musikalisch umrahmten.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen eröffnete Vorsitzender Tassilo Retzlaff die Festansprachen – und blickte auch auf die 20-jährige Geschichte des Vereins zurück. Die Glückwünsche des Landkreises überbrachte Landrat Martin Wolf. Er berichtete von derzeit 175 aktiven, passiven und fördernden Mitgliedern, darunter 30 aktive Musiker. Zehn Nachwuchsmusiker nehmen am Einzelunterricht teil. Das musikalische Repertoire der Kapelle reiche von der Marschmusik, traditioneller Unterhaltungsmusik und konzertanter Blasmusik bis hin zu Stücken aus Operette, Film und Musical.

„Die Idee, die vor zwanzig Jahren begonnen wurde, ist heute eine feste Größe in der Gemeinde Reichertshausen“, ergänzte der Landrat. Bürgermeister Reinhard Heinrich, selbst Gründungsmitglied der Jugendblaskapelle, gratulierte namens der Gemeinde zum Jubiläum. Wie er sich erinnerte, wurden damals unter seinem Vorgänger Hans Oberhauser mehrere Anläufe zum Aufbau einer Musikkapelle unternommen, bis es zur Gründung kam. Die Pioniere waren damals Josef Seigner, er ist heute Ehrendirigent und hat auch bei der Gestaltung der Tracht mitgewirkt. Weiter am Aufbau beteiligt war auch Bezirksdirigent Hans Speth. Als Dirigenten folgten Michael Schwendemann, Alexander Lenk und seit 2014 Anja Neubert. Heinrich dankte allen, die zum Wohle der Jugendblaskapelle gearbeitet haben. Erster Vorsitzender war Richard Laux. Ihm folgten der damalige Bürgermeister Hans Oberhauser und Wolfgang Herzog. Letzterer war von 2001 bis 2014 als Vorsitzender, zuvor als Schatzmeister engagiert. Heute ist Herzog der Ehrenvorsitzende der Jugendblaskapelle – und Träger der „Verdienstmedaille in Gold“ des Musikbundes von Ober- und Niederbayern. Mit dieser Auszeichnung wurden seine langjährigen Verdienste und das vielseitige Engagement um die bayerische Blasmusik gewürdigt. Er freute sich, beim Fest die Glückwünsche des Musikbundes überbringen zu dürfen.

Zur Unterhaltung am Nachmittag spielten „de Stoakirchana“, eine Untergruppe der Musikkapelle Steinkirchen, während Peter Waidosch mit Geschichten um die Jugendblaskapelle vor und nach der Gründung aufwartete. Zum Abschluss gaben noch Musikschüler von Anja Neubert, die in Moosburg ein Musikinstitut leitet, ihr Bestes.

E H R U N G E N

Beim Jubiläumsfest sind 18 Gründungsmitglieder der Reichertshausener Jugendblaskapelle ausgezeichnet worden. Weil sie seit 20 Jahren förderndes Mitglied sind, wurde die Vereinsnadel in Bronze an Bürgermeister Reinhard Heinrich, dessen Stellvertreter Erwin Renauer, der früher dem Vorstand angehörte, Ehrendirigent Josef Seigner, Ehrenvorsitzenden Wolfgang Herzog, Joachim Auktor, Matthias Fuchs, Josef Haun sen., Cornelia Herzog, Anton Horn, Johann Langmair, Franz Lechner, Anna Moll, Johann Moll, den Schnitzer des Vereinstaferls Ludwig Nischwitz, Elisabeth Stocker, Eberhard Strecker und Peter Waidosch verliehen.

Auch die Anstecknadel in Gold wurde einmal verliehen – und zwar an Melanie Strecker für 20 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Kapelle. Sie ist die einzige Gründerin, die all die Jahre in der Kapelle aktiv gewesen ist – und zwar als Altsaxofonistin. Alle 18 Geehrten bekamen neben der Vereinsnadel auch noch ein kleines Geschenk. loe

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